Der Hirnforscher Christoph Krick an der Universität des Saarlandes hat untersucht, warum eine Musiktherapie bei Tinnitus so gut wirkt. Die von Heidelberger Forschern entwickelte Therapie hilft dabei, lästige Ohrgeräusche buchstäblich „wegzusummen“. 80 Prozent der Patienten empfanden nach dieser Behandlung den Tinnitus nicht mehr als quälend, bei acht Prozent verschwand er ganz. Über Aufnahmen im Magnetresonanz-Tomographen (MRT) konnte Krick nachweisen, dass sich schon nach fünf Tagen die Gehirnstrukturen verändern. Der Lernfortschritt während der Musiktherapie reorganisiert jenes Hirngewebe im Gehörkortex, das aufgrund der Tinnitus-Störung zunächst abgebaut wurde.
Das Gehör stellt eine Verbindung zwischen Menschen und seiner Umwelt her. Hören zu können, ist für die meisten eine Selbstverständlichkeit. Den wenigsten ist bewusst, welche bedeutende Rolle ein gesundes Hörorgan im Alltag hat. Das Gehör ermöglicht den Genuss von Musik und Unterhaltungen, so dass Konzerte, Filme und Opern erst zu einem richtigen Vergnügen werden. Darüber hinaus verleiht es mehr Sicherheit im Straßenverkehr, da richtungsgebende Verkehrsgeräusche sowie beispielsweise Warnsignale von Polizeiautos oder Krankenwagen gehört werden.
Hörverlust ist in vielen Fällen ein schleichender Prozess.
Je intensiver und länger Sie lauten Geräuschen ausgesetzt sind, desto größer ist die Gefahr, dass Sie Ihr Gehör schädigen. Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Lärm und Schwerhörigkeit, die sowohl vorübergehend als auch permanent sein kann.
In fast allen Bereichen des modernen Lebens sind wir von Lärm umgeben. Dem Mensch sind Lärm oder laute Geräusche aber von Natur aus unangenehm. Unsere Ohren sind empfindliche und komplexe Strukturen, die leicht Schaden nehmen können. Egal ob am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr, beim Musikhören oder beim Besuch von Nachtclubs und Konzerten, überall sind wir zu hoher Lautstärke ausgesetzt.
Wie viele Dezibel sind zu viel?
Köln (ots) - "Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist", röhrt Rockstar Herbert Grönemeyer in einem seiner Hits. Diese Maxime gilt offenbar auch für zahlreiche, häufig jugendliche Autofahrer, die sich und ihre Umwelt mit wattstarken Musikanlagen beschallen. "Grundsätzlich darf der Lärmpegel im Auto nur so laut sein, dass der Fahrer Umgebungsgeräusche wie Hupen oder die Martinshörner von Polizei und Feuerwehr noch wahrnehmen kann", sagt Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrtexperte von TÜV Rheinland.